23.05.2018

"Geköpfte Prozessoren" mit extra starker Kühlung

"Geköpfter Prozessor" - was bedeutet das?

Workstation ProzessorBei einem aktuellen Prozessor werden die Siliziumkerne durch einen Metall-Heatspreader geschützt. Dieser zumeist aus vernickeltem Kupfer bestehende "Integrated Heatspreader" leitet die Abwärme des Prozessor Chips weiter an den Prozessor Kühler. Dadurch wird die beim Betrieb entstehende hohe thermische Energie über eine grössere Auflagefläche verteilt.

Zwischen den beiden Prozessor Bestandteilen Silizium-Chip und darüber angebrachtem Heatspreader befindet sich ein Thermal Interface Material (TIM). Dieses TIM ist eine Standard-Wärmeleitpaste, die eine relativ geringe Wärmeleitfähigkeit aufweist und damit den Wärmeabtransport nicht optimal unterstützt.

Durch diese suboptimale Kühlung mit einer Standard-Wärmeleitpaste wird schon im Inneren des Prozessors ein Wärmestau verursacht, der auch durch eine sehr leistungsfähige Prozessorkühlung nicht kompensiert werden kann. Soll eine wirklich beste Kühlung eines Prozessors erreicht werden, so muss das Thermal Interface Material ersetzt werden. Diesen Service bieten wir neu an.

Bei den Intel Core i7 7700K Prozessoren wird das TIM Material durch uns ausgewechselt. Dafür öffnen wir den Prozessor und tauschen die Wärmeleitpaste im Inneren des Prozessors. Anschliessend wird der Prozessor wieder zusammen montiert. Ein derart optimierter Prozessor wird auch als "geköpfter Prozessor" bezeichnet.

Ein "geköpfter" Prozessor mit tieferen Temperaturen hat mehrere Vorteile

Ein derart modifizierter Prozessor bringt vor allem bei niedrigen Lüfterdrehzahlen einen spürbaren Gewinn an Kühlleistung. Zudem werden bessere Werte bei einer Übertaktung erreicht. Die exakten Verbesserungen sind bei jedem System und bei jedem Prozessor unterschiedlich – wir können somit keine konkreten Taktraten oder Temperaturen garantieren. In der Praxis wurden aber schon Unterschiede von 8 bis 10°C gemessen. 

Das von uns eingesetzte TIM Material zwischen Heatspreader und Prozessor unterliegt keinen Alterungserscheinungen – ein erneutes Auftragen nach einigen Jahren (sog. „Repasting“) ist somit nicht nötig. Wird ein Prozessor mit dieser Modifikation gewählt, so gelten die Garantiebestimmungen ohne Einschränkung (natürlich nur wenn die Modifikation durch uns vorgenommen wurde).

Dies die Testresultate, die wir mit einem geköpften Prozessor mit einer High End Luftkühlung erreicht haben, wobei diese Resultate wie erwähnt ein Beispiel sind und von Fall zu Fall unterschiedlich sein können. 

Intel Core i7 7700K «ungeköpft»:

Takt

Max. Temp. nach 15min

Standarttakt (4.4GHz)

78°C

4.6GHz mit HT

85°C

4.8GHz mit HT

87°C

5.0GHz ohne HT

90°C

 

Intel Core i7 7700K «geköpft»:

Takt

Max. Temp. nach 15min

Standarttakt (4.4GHz)

71°C

4.6GHz mit HT

80°C

4.8GHz mit HT

81°C

5.0GHz ohne HT

82°C

5.1GHz ohne HT

92°C

 

Wir empfehlen geköpfte Prozessoren vor allem für Systeme mit einer Übertaktung

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Temperaturen von "geköpften" Prozessoren deutlich tiefer sind. Als Folge davon können mit "geköpften" Prozessoren deutlich bessere Werte bei einer Übertaktung erreicht werden. Aber auch ohne Übertakten gibt es bei einem Prozessor, der mit tieferen Temperaturen läuft, diverse Vorteile: die Kühlung kann mit geringerem Aufwand und damit mit geringeren Lüftergeräuschen erfolgen und tiefe Temperaturen erhöhen die Lebensdauer eines Systems.

Die "geköpften" Prozessoren können im brentford Online Shop bei allen High End PCs und Workstations auf Basis eines Kaby Lake Prozessors gewählt werden. Wir empfehlen die Wahl eines "geköpften" Prozessors insbesondere dann wenn ein System übertaktet wird, denn es werden höhere Taktraten erreicht. Wie erwähnt gibt es keine Einschränkungen der Garantieleistungen, zudem wird bei tieferen Temperaturen die Lebensdauer erhöht.

Über den/die Autor(in)

A photo of Annette Maegerle

Annette Mägerle / Geschäftsführung brentford ag

Nach Abschluss des Betriebswirtschaftsstudiums in St. Gallen hat sich Annette Mägerle für eine internationale Herausforderung entschieden und war für mehrere Jahre in der ganzen Welt unterwegs. Mit einem anschliessenden Einstieg in die Unternehmensberatung im Bereich E-Business führte der weitere Berufsweg in die IT.

Nach langjähriger Tätigkeit in IT Grossunternehmen hat Annette Mägerle vor 10 Jahren die Leitung des Schweizer PC Assemblierers brentford ag übernommen. In dieser Funktion gestaltet Annette Mägerle das Angebot von brentford und entwickelt die PC Systeme. Die neuesten PC Technologien werden laufend beobachtet, getestet und in brentford Systemen implementiert. Die Erfahrungen im Bereich Computertechnologie sind entsprechend umfassend. Aber nicht nur. Durch die enge Zusammenarbeit mit den verschiedensten Software Anwendern sind auch die Funktionsweisen unterschiedlicher Anwendungen gut bekannt.

Durch den regelmässigen Austausch mit Kunden und oft ausführlichen Beratungen kennt Annette Mägerle die Anforderungen, die sich in der Praxis an die IT Hardware stellen.