Mehr Leistung bedeutet auch eine höhere Leistungsaufnahme und mehr Hitzeentwicklung
Die Leistungsaufnahme der aktuellen High End Desktop Prozessoren ist deutlich höher als bei bisherigen Prozessoren. Die AMD Threadripper Prozessoren haben eine TDP von 180 Watt während die Core i9 Prozessoren von Intel eine TDP von 165 Watt aufweisen. Entsprechend gross ist die Abwärme, die entsteht.
Jedes Grad mehr Wärme in einem System verkürzt die Lebensdauer. Ist die Kühlung völlig unzureichend, so wird automatisch die Leistung vermindert. Sobald ein Prozessor die Temperaturmarke von 100 Grad erreicht, wird gedrosselt. So ist es bei ungenügender Kühlung möglich, dass ein PC oder eine Workstation die Leistung drosselt und dieser Zustand unbemerkt bleibt, denn es gibt keine automatische Warnung wenn die Temperatur Grenzwerte überschritten werden.
Wie kann eine Überhitzung eines Systems verhindert werden?
Eine professionelle Kühlung ist für einen PC oder eine Workstation mit starkem Prozessor zentral. Noch wichtiger ist die Kühlung wenn der Prozessor übertaktet wird. Bei einer Übertaktung wird die Spannung des Prozessors angehoben. Die Leistungsaufnahme und die Hitzeentwicklung steigen überproportional wenn Spannung und die Taktraten angehoben werden. Wenn die Kühlung stimmt, ist das aber absolut unproblematisch.
Wichtig für eine gute Kühlung ist in erster Linie ein leistungsfähiger Prozessorkühler. Wobei leistungsfähig nicht unbedingt mit lauten Geräuschen verbunden ist. Wenn grosse Kühler mit grossen Lüftern eingesetzt werden, so ist die Drehgeschwindigkeit der Lüfter relativ gering und entsprechend sind die Geräusche hörbar, aber nicht laut oder störend. Kleine "billige" Lüfter ermöglichen vielleich eine ausreichende Kühlung, sind aber sicher laut. Alle Lüfter können zudem so geregelt werden, dass die Drehzahl nur dann gesteigert wird wenn die Anwendung dies erfordert. Die Geräusche werden also erst hörbar wenn ein System unter Volllast läuft. Bei Office Arbeiten, Surfen im Internet oder Multimedia Anwendungen laufen die Lüfter sehr langsam und sehr leise wenn diese geregelt sind.
Ein zweiter wichtiger Faktor ist das Kühlsystem des PCs. Wichtig ist, dass es einen Luftstrom durch den PC gibt, der die Wärme aus dem PC raus befördert. Das ist vor allem Aufgabe der Lüfter am Gehäuse und an den weiteren Komponenten. Diese müssen professionell montiert sein, so dass ein effizienter Luftstrom entsteht. Eine gut konzipierte Kühlung sorgt dafür, dass mit dem Luftstrom auch kritische Bestandteile des Mainboards gekühlt werden.
Mit diesen Tipps bleibt Ihr PC / Ihre Workstation gut gekühlt
Die Auswahl an Kühlelemtenten ist riesig. Dies unsere Tipps für eine effiziente und möglichst leise Kühlung:
- Einsatz eines High End Luftkühlers
Wir empfehlen die Kühler der Hersteller Noctua, BeQuiet oder Scythe. Standardmässig wird bei brentford PCs immer ein High End Kühler dieser Marken eingesetzt. Dies in Kombination mit einer Hochleistungs-Wärmeleitpaste. - Hochwertige Luftkühler kühlen besser und leiser als Hydro Kühlungen.
Bei einer Hydro Kühlung werden kritische Bestandteile des Mainboards wie Spannungswandler gar nicht gekühlt und die Kühlung des Prozessors selbst ist nicht besser oder sogar weniger gut. Zudem ist die Ausfallrate einer Hydro Kühlungen bzw. deren Pumpe deutlich höher. Und schliesslich ist eine Hydro Kühlung auch nicht leiser, denn die Pumpe ist oft gut hörbar. Unter dem nachfolgenden Link gibt es einen aktuellen Vergleich von Luft- und Hydro Kühlung: zu Linus Tech Tipps. - Komplett integrierte Wasserkühung ist nicht nötig, aber sehr effizient
Die bestmögliche Kühlung wird mit einer komplett integrierten Wasserkühlung erreicht. Diese Variante ist zwar deutlich teurer, doch der Effekt ist gross, insbesondere bei der Kombination von mehreren High End Grafikkarten. - Auswahl eines offenen Gehäuses
Öffnungen am Gehäuse lassen Wärme entweichen. Bei der Kombination von starkem Prozessor und starker Grafikkarte empfehlen wir den Einsatz eines Midi oder Full Tower Gehäuses, das idealerweise Öffnungen an der Front, an der Rückseite und an der Seitenwand hat. Nicht ideal ist ein geschlossenes Gehäuse mit Dämmmatten, denn dadurch wird die Wärme im Gehäuse gehalten. - Regelmässiges Prüfen der Temperaturen
Bei uns werden alle PCs und Workstations einem Stresstest unterzogen. Die Hitzeentwicklung bei Volllast wird genau geprüft und wenn nötig werden zusätzliche Lüfter eingebaut. Wir empfehlen die Temperaturen eines Systems immer mal wieder zu prüfen. Gut geeignet dafür ist das Tool HWInfo. - Lüfter reinigen
Schliesslich sollen die Lüfter arbeiten können. Es lässt sich nicht vermeiden, dass mit dem Luftdurchzug Staub angesammelt wird. Bei einem Hochleistungs-System sollten die Lüfter alle paar Monate vom Staub befreit werden. Viele Gehäuse haben Staubfilter, die ebenfalls gereinigt werden sollten. Am besten klappt das mit einem Handstaubsauger, einfach die Komponenten nicht berühren.