Intel aktualisiert die Xeon Prozessoren mit neuen Modellen, die auf der ‘Sapphire Rapids’ -Architektur basieren.
Den neuen Prozessoren sind folgende Eigenschaften gemeinsam:
- Bis zu 60 Kerne pro Sockel und mehr Instruktionen pro Taktzyklus (IPC)
- 8 Speicherkanäle DDR5 ECC-RAM
- PCI Express Gen 5 (PCIe 5.0) mit bis zu 80 Lanes pro CPU
- ‘Golden Glove’ Kerne in 10nm Fertigung, bis zu 8 CPUs pro System
- Bis zu 28% höhere Single Core Leistung sowie 120% höhere Multicore Leistung gegenüber Vorgängerversion
- Erweiterte KI-Fähigkeiten (Intel AMX und Intel AVX-512)
Xeon Scalable Prozessoren
Grundsätzlich kann man die vierte Xeon-Scalable-Generation in drei Produktgruppen aufteilen:
1) Standard-Xeons mit bis zu 56 Kernen
2) Multi-Socket und Hyperscaler-Varianten für bis zu 8 Socket-Systeme und mit bis zu 60 Kernen pro Sockel
3) Varianten mit High Bandwidth Memory (HBM2E-Speicher).
Weiter sind die neuen Xeon-Modelle in sechs Varianten erhältlich, darunter die Max 9400, Platinum 8000, Gold 6000, Gold 5000, Silver 4000 und Bronze 3000 sowie die Max-Serie. Jede Serie umfasst eine Reihe verschiedener Modelle, die auf den jeweiligen Anwendungsfall zugeschnitten werden können.
- U Prozessoren für ‘Single Socket General Purpose’
- Y Prozessoren für ‘General Purpose’
- H Prozessoren für ‘Analytics / Virtualization Optimized’
- MAX Series für ‘HPC Optimized’
Xeon W Prozessoren für High Performance Workstations
Die neue Xeon-Serie für Workstations teilt sich in zwei Segmente auf:
1) Die Xeon-W-2400-Serie basiert auf dem Medium-Core-Count-Design (MCC) mit einer TDP von 225 W und mit bis zu 24 Kernen Rechenleistung.
2) Die Xeon-W-3400-Serie verwendet den Extreme-Core-Count-Ansatz (XCC), bringt es damit auf eine TDP von bis zu 350 W und 56 Kernen.
Die neuen Xeon Prozessoren bestehen ausschliesslich aus "Golden Cove"-Kernen; das bedeutet sie verfügen nicht über die hybride Performance Core (P-Core) / Efficiency Core (E-core) Architektur der Intel Core i Prozessoren der 12. und 13. Generation.
Bei beiden Plattformen kommt der Chipsatz W790 zum Einsatz, der via x8 DMI Gen4 angebunden ist. Der Chipsatz wiederum bietet noch einmal 16 PCIe-4.0-Lanes sowie 8 x SATA 3.0 und 5 x USB-3.2-Gen2x2 (20Gbps) Anschlüsse sowie Intel Wi-Fi und 2.5 Gb Ethernet.
Intel Xeon W-2400 / 3400 versus Intel Core i7 / i9 versus AMD Threadripper Pro
Mit der Xeon W-2400 / 3400 Prozessorfamilie hat sich Intel bei Anzahl Cores und Leistung pro Core signifikant gesteigert. Mussten sie auch, denn Intel hatte schlichtweg kein konkurrenzfähiges Produkt gegenüber AMD.
Das Highend Workstation Segment wird über die letzten Jahre durch die AMD Threadripper Plattformen dominiert. Im Volumen Workstation Segment teilen sich Intel Core i7 / i9 und AMD Ryzen 7 / 9 den Markt. Gerade der aktuelle Intel Core i9 Prozessor mit seinen 24 Kernen und hoher Taktrate hat den Xeon Markt teilweise kannibalisiert.
Es bleibt die Frage für wen die Intel Xeon W2400 / 3400 Prozessoren geeignet sind
Anwendungen, die wenig Rechenkerne aber hohe Taktraten benötigen, wie CAD, BIM, PLM aber auch Photoshop und After Effekts werden in den allermeisten Fällen mit einem Computer mit Intel Core i7 / i9 weitaus schneller gerechnet als mit einem System mit Xeon Prozessor. Insbesondere der Intel Core i9 ist für die Berechnung dieser Workflows viel besser geiegnet und einiges kostengünstiger gegenüber den Xeon W2400 / W3400 Prozessoren. Allenfalls mag die Limitierung von 128 GB RAM bei den Intel Core i Prozessoren für eine Xeon Lösung sprechen.
Für Content Creation Anwendungen, die viele Prozessorkerne auslasten, wie zum Beispiel Cinema 4D oder V-Ray ist AMD Threadripper Pro immer noch die klar bessere Wahl als ein Xeon Prozessor. Erste Test zeigen, dass ein AMD TR Pro 5995WX Prozessor mit 64 Cores den stärksten Intel Xeon W9-3495X mit 56 Cores bei weitem schlägt. Dies auf Grund von mehr Rechen-Kernen aber auch einer etwas höheren Taktrate.
Für rechenintensive HPC Workloads, die für Intel optimiert sind, schlägt der Xeon-W je nach Szenario den Threadripper Pro. Dies ist aber nicht das Einsatzgebiet eines AMD Threadripper PRO Prozessors, sondern die Domäne der Xeon Scalable Prozessoren im Wettbewerb mit den AMD EPYC Prozessoren 4. Generation. Und da hat AMD wieder einen Vorsprung mit den Epic Prozessoren der 9004 Serie mit bis zu 96 Kernen pro Prozessor.
Dies die brentford Workstations basierend auf Xeon Sapphire Rapids:
Single Xeon Workstation
Dual Xeon Workstation
Dual Xeon GPU Workstation
