Lange Zeit galten die im Prozessor integrierten Grafikeinheiten (iGPUs) als Notlösung – gerade gut genug für Office-Anwendungen und einfache Bildschirmausgabe. Doch moderne iGPUs von AMD und Intel haben sich enorm weiterentwickelt. Sie unterstützen Raytracing, moderne Video-Codecs wie AV1 und können hochauflösende 8K-Displays ansteuern.
Wir werden oft gefragt wie gut iGUPs im Vergleich zu dedizierten Grafikkarten wirklich sind, und für welche Anwendungen die integrierte Grafik ausreichend ist. Nachdem die Preise für Grafikkarten zur Zeit explodieren, ist dieses Thema hochaktuell.
Speicher – Der Flaschenhals der iGPUs bei Games
Im Gegensatz zu dedizierten Grafikkarten besitzen iGPUs keinen eigenen Videospeicher. Stattdessen nutzen sie den Arbeitsspeicher (RAM) des Systems mit. Dadurch teilen sie sich den Speichercontroller mit dem Prozessor, was zu Engpässen führen kann – vor allem bei speicherintensiven Anwendungen wie modernen 3D-Spielen oder KI-gestützter Bildbearbeitung.
Dies ein Vergleich dazu:
Ein typischer Desktop-Prozessor mit DDR5-5200-RAM nutzt ein 128-Bit-Speicherinterface mit 83 GB/s Bandbreite.
Eine High-End-Grafikkarte wie die Nvidia GeForce RTX 5090 erreicht mit ihrem 512-Bit-Interface und GDDR7-Speicher rund 1,8 TB/s – mehr als das 20-fache!
Diese begrenzte Bandbreite ist einer der Hauptgründe, warum iGPUs in aufwendigen 3D-Spielen nicht mit dedizierten Grafikkarten mithalten können. Besonders bei höheren Auflösungen und komplexen Texturen wird dieser Nachteil deutlich. Doch welche Spiele laufen auf iGPUs?
- Casual Games & E-Sport-Titel wie League of Legends oder Die Sims 4 laufen problemlos auf maximalen Einstellungen.
- Shooter wie Counter-Strike 2.0 sind mit reduzierter Detailstufe flüssig spielbar.
- Moderne AAA-Spiele wie Cyberpunk 2077 sind für iGPUs selbst auf den niedrigsten Einstellungen nicht praktikabel.
Multimedia & Videobearbeitung – Hier sind iGPUs stark
Neben Gaming sind iGPUs besonders stark in Videoverarbeitung und Medienwiedergabe. Dank spezieller Media-Engines übernehmen sie das De- und Encoding von Formaten wie H.264, H.265, VP9 und AV1, sodass die CPU entlastet wird und weniger Strom verbraucht.
Wichtige Funktionen moderner iGPUs sind:
- 4K & 8K-Unterstützung – bis zu 120 Hz bei 4K & 60 Hz bei 8K (HDMI 2.1, DisplayPort 2.0).
- Mehrere Monitore – Bis 2 - 4 Displays gleichzeitig nutzbar.
- Hardwarebeschleunigte Videoverarbeitung – Weniger CPU-Last und Energieverbrauch.
Neben grafischen Aufgaben / Videobearbeitung profitieren auch KI-Algorithmen und wissenschaftliche Berechnungen von iGPUs. Immer mehr Programme nutzen die Shader-Kerne für GPGPU-Workloads.
Fazit – Wann reicht eine iGPU aus?
Die iGPUs moderner Prozessoren sind für Multimedia, Büroarbeit, einfache grafische Aufgaben und einige Games / E-Sport-Titel absolut ausreichend. Wer jedoch aktuelle AAA-Games, Raytracing oder professionelle Anwendungen nutzen möchte, sollte eine dedizierte Grafikkarte einsetzen.
Der Markt für integrierte GPUs bleibt spannend: AMD bringt mit der kommenden Ryzen AI Max 300-Serie (Strix Halo) leistungsstarke iGPUs mit breitem Speicherinterface den Markt. Hier könnte ein echter Gamechanger bevorstehen.
Kurz gesagt:
✅ Ja zur iGPU für: Office, Multimedia, Casual Gaming, KI-Beschleunigung.
❌ Nein zur iGPU für: AAA-Gaming, High-End-Videobearbeitung, Raytracing.
Wer seinen PC kompakt und energieeffizient halten will, ist mit der iGPU eines modernen Prozessors gut beraten. brentford Computer sind ausserdem einfach aufrüstbar. Sollte die iGPU den Anforderungen nicht mehr genügen, kann einfach eine zusätzliche Grafikkarte ergänzt werden.
Unsicher wie die beste Grafiklösung für ihre Anforderungen aussieht? Wir geben gerne Auskunft.