Bringt Kaby Lake wirklich nennenswerte Verbesserungen?
Ab sofort sind die Intel Prozessoren der 7. Generation mit Namen Kaby Lake verfügbar. Diese neuen Core i7 / i5 / i3 Prozessoren gibt es in unterschiedlichen Ausführungen und mit unterschiedlichen Taktraten. Es gibt aber nicht nur neue Prozessoren, sondern auch neue Chipsets für die Mainboards, zum Beispiel die Intel Z270 oder Intel H270 Chipsets.
Gleicher Fertigungsprozess wie bisher, aber mit Verbesserungen
Die neuen Prozessoren unterscheiden sich auf den ersten Blick nicht wesentlich von den bisherigen Skylake Prozessoren. Der 14 nm Fertigungsprozess wird beibehalten. Bei den Kaby Lake Prozessoren kommen gezielte Verbesserungen am bisherigen Fertigungsprozess zur Anwendung, was für schnellere Transistoren sorgt und im Vergleich zu den Skylake Prozessoren eine Steigerung der Taktraten um 300-400 MHz erlaubt. Der Grundtakt der Kaby Lake Prozessoren ist höher als bisher, wobei der Intel Core i7 7700K Prozessor einen sehr hohen Standardtakt 4.2 GHz bietet und damit eine gute Wahl für Single Core Anwendungen ist.
Die in den neuen Prozessoren integrierte Grafikeinheit wird verbessert, allerdings nicht wesentlich. Die Intel HD 630 Grafik bietet Direct X12, open GL 4.4 und unterstützt natürlich 4K Auflösung mit 60 Hz.
Eine weitere Neuerung von Kaby Lake stellt die Kompatibilität zu den 3D XPoint-basierten Optane-Speichermedien dar. Diese neuen Speichermedien, die ein vielfaches Tempo bringen, sollen noch im Verlauf dieses Jahres auf den Markt gebracht werden.
Die nützlichen Funktionalitäten stecken in den Chipsets
Die neuen Kaby-Lake-CPUs sind kompatibel zum bereits von der letzten Generation bekannten Sockel 1151. Das heisst es kann ein bisheriges Mainboard mit Z170 / H170 Chipsatz eingesetzt werden. Doch der Umstieg auf ein neues Z270 / H270 Mainboard lohnt sich wenn sowieso ein neues System angeschafft wird. In den neuen Chipsets stecken einige interessante Neuerungen.
Die neuen Chipsets bieten mehr PCIe 3.0 Lanes und mehr "HSIO Lanes", die auf dem Mainboard die Verbindung von Prozessor und Komponenten darstellen. Bei den Z270-Boards wächst ihre Zahl von 20 auf 24 PCIe Lanes, bei H270 von 16 auf 20 PCIe Lanes. Das bedeutet, dass mehr Grafikkarten und vor allem mehr der schnellen Speichermedien wie M.2 oder PCIe SSDs mit der vollen Geschwindigkeit mit dem Prozessor kommunizieren können.
Eine bemerkenswerte Funktion der neuen Chipsets ist die Unterstützung von 10-Bit-HEVC-Decoding. Diese Funktion ist Voraussetzung für das Streaming von 4K Netflix Inhalten. Einzig die Kombination eines Kaby Lake Prozessors mit Windows 10 erlaubt 4K Streaming mit Netflix.
Lohnt sich ein Wechsel auf Kaby Lake?
Windows 10 ist eine zwingende Voraussetzung für Kaby Lake, Windows 7 wird nicht mehr unterstützt. Im brentford Online Shop sind deshalb weiterhin die bisherigen Skylake Prozessoren verfügbar, ebenso können weiterhin PCs mit Windows 7 bestellt werden.
Wie bereits erwähnt zeichnen sich die Kaby Lake Prozessoren vor allem durch eine höhere Taktrate aus. Da stellt sich natürlich die Frage wie weit die maximale Taktrate ausgereizt werden kann. Kaby Lake stellt Übertaktern das Erreichen der magischen 5-GHz-Grenze in Aussicht. Wir haben getestet wie realistisch diese magische Grenze ist. Was sicher gilt: für Single Core Anwendungen eignet sich der neue Core i7 7700K Prozessor in jedem Fall sehr gut, ob im Grundtakt von 4.2 GHz oder übertaktet bis zu 4.8 GHz. Wie bereits im Vorfeld angekündigt, lassen sich die Kaby Lake Prozessoren gut übertakten. Werte von 4.8 GHz sind realistisch, mit Wasserkühlung läuft sogar die magische Grenze von 5 GHz recht stabil.
Unser Fazit zu den neuen Kaby Lake Prozessoren fällt kurz aus: wer auf ein neues System wechselt, kann mit der aktuellen Kaby Lake Plattform von nützlichen neuen Funktionalitäten profitieren. Ein Wechsel der letzten Skylake Plattform auf Kaby Lake lohnt sich aber nicht, dafür sind die Vorteile zu gering.