23.05.2018

Neue Kaby Lake Plattform - gibt es einen wirklichen Fortschritt?

KAby LakeBringt Kaby Lake wirklich nennenswerte Verbesserungen?

Ab sofort sind die Intel Prozessoren der 7. Generation mit Namen Kaby Lake verfügbar. Diese neuen Core i7 / i5 / i3 Prozessoren gibt es in unterschiedlichen Ausführungen und mit unterschiedlichen Taktraten. Es gibt aber nicht nur neue Prozessoren, sondern auch neue Chipsets für die Mainboards, zum Beispiel die Intel Z270 oder Intel H270 Chipsets.

Gleicher Fertigungsprozess wie bisher, aber mit Verbesserungen

Die neuen Prozessoren unterscheiden sich auf den ersten Blick nicht wesentlich von den bisherigen Skylake Prozessoren. Der 14 nm Fertigungsprozess wird beibehalten. Bei den Kaby Lake Prozessoren kommen gezielte Verbesserungen am bisherigen Fertigungsprozess zur Anwendung, was für schnellere Transistoren sorgt und im Vergleich zu den Skylake Prozessoren eine Steigerung der Taktraten um 300-400 MHz erlaubt. Der Grundtakt der Kaby Lake Prozessoren ist höher als bisher, wobei der Intel Core i7 7700K Prozessor einen sehr hohen Standardtakt 4.2 GHz bietet und damit eine gute Wahl für Single Core Anwendungen ist.

Die in den neuen Prozessoren integrierte Grafikeinheit wird verbessert, allerdings nicht wesentlich. Die Intel HD 630 Grafik bietet Direct X12, open GL 4.4 und unterstützt natürlich 4K Auflösung mit 60 Hz.

Eine weitere Neuerung von Kaby Lake stellt die Kompatibilität zu den 3D XPoint-basierten Optane-Speichermedien dar. Diese neuen Speichermedien, die ein vielfaches Tempo bringen, sollen noch im Verlauf dieses Jahres auf den Markt gebracht werden.

Die nützlichen Funktionalitäten stecken in den Chipsets

Die neuen Kaby-Lake-CPUs sind kompatibel zum bereits von der letzten Generation bekannten Sockel 1151. Das heisst es kann ein bisheriges Mainboard mit Z170 / H170 Chipsatz eingesetzt werden. Doch der Umstieg auf ein neues Z270 / H270 Mainboard lohnt sich wenn sowieso ein neues System angeschafft wird. In den neuen Chipsets stecken einige interessante Neuerungen.

Die neuen Chipsets bieten mehr PCIe 3.0 Lanes und mehr "HSIO Lanes", die auf dem Mainboard die Verbindung von Prozessor und Komponenten darstellen. Bei den Z270-Boards wächst ihre Zahl von 20 auf 24 PCIe Lanes, bei H270 von 16 auf 20 PCIe Lanes. Das bedeutet, dass mehr Grafikkarten und vor allem mehr der schnellen Speichermedien wie M.2 oder PCIe SSDs mit der vollen Geschwindigkeit mit dem Prozessor kommunizieren können.

Eine bemerkenswerte Funktion der neuen Chipsets ist die Unterstützung von 10-Bit-HEVC-Decoding. Diese Funktion ist Voraussetzung für das Streaming von 4K Netflix Inhalten. Einzig die Kombination eines Kaby Lake Prozessors mit Windows 10 erlaubt 4K Streaming mit Netflix.

Lohnt sich ein Wechsel auf Kaby Lake?

Windows 10 ist eine zwingende Voraussetzung für Kaby Lake, Windows 7 wird nicht mehr unterstützt. Im brentford Online Shop sind deshalb weiterhin die bisherigen Skylake Prozessoren verfügbar, ebenso können weiterhin PCs mit Windows 7 bestellt werden.

Wie bereits erwähnt zeichnen sich die Kaby Lake Prozessoren vor allem durch eine höhere Taktrate aus. Da stellt sich natürlich die Frage wie weit die maximale Taktrate ausgereizt werden kann. Kaby Lake stellt Übertaktern das Erreichen der magischen 5-GHz-Grenze in Aussicht. Wir haben getestet wie realistisch diese magische Grenze ist. Was sicher gilt: für Single Core Anwendungen eignet sich der neue Core i7 7700K Prozessor in jedem Fall sehr gut, ob im Grundtakt von 4.2 GHz oder übertaktet bis zu 4.8 GHz. Wie bereits im Vorfeld angekündigt, lassen sich die Kaby Lake Prozessoren gut übertakten. Werte von 4.8 GHz sind realistisch, mit Wasserkühlung läuft sogar die magische Grenze von 5 GHz recht stabil.

Unser Fazit zu den neuen Kaby Lake Prozessoren fällt kurz aus: wer auf ein neues System wechselt, kann mit der aktuellen Kaby Lake Plattform von nützlichen neuen Funktionalitäten profitieren. Ein Wechsel der letzten Skylake Plattform auf Kaby Lake lohnt sich aber nicht, dafür sind die Vorteile zu gering.

Über den/die Autor(in)

A photo of Annette Maegerle

Annette Mägerle / Geschäftsführung brentford ag

Nach Abschluss des Betriebswirtschaftsstudiums in St. Gallen hat sich Annette Mägerle für eine internationale Herausforderung entschieden und war für mehrere Jahre in der ganzen Welt unterwegs. Mit einem anschliessenden Einstieg in die Unternehmensberatung im Bereich E-Business führte der weitere Berufsweg in die IT.

Nach langjähriger Tätigkeit in IT Grossunternehmen hat Annette Mägerle vor 10 Jahren die Leitung des Schweizer PC Assemblierers brentford ag übernommen. In dieser Funktion gestaltet Annette Mägerle das Angebot von brentford und entwickelt die PC Systeme. Die neuesten PC Technologien werden laufend beobachtet, getestet und in brentford Systemen implementiert. Die Erfahrungen im Bereich Computertechnologie sind entsprechend umfassend. Aber nicht nur. Durch die enge Zusammenarbeit mit den verschiedensten Software Anwendern sind auch die Funktionsweisen unterschiedlicher Anwendungen gut bekannt.

Durch den regelmässigen Austausch mit Kunden und oft ausführlichen Beratungen kennt Annette Mägerle die Anforderungen, die sich in der Praxis an die IT Hardware stellen.