23.05.2018

Hilfe zur Selbsthilfe bei PC Problemen

Anleitung zur Selbstüberprüfung eines PCs in 10 Schritten

PC Hilfe

Die nachfolgende Anleitung zur Überprüfung eines PCs in 10 Schritten hilft Ihnen bei PC Problemen selbst die Ursache zu finden. Es gibt sowohl zum Testen der Hardware wie auch zum Überprüfen der Installation einige einfache Hilfsmittel. 

Bitte beachten:

  • Zuerst Backups erstellen und alle Daten sichern!
  • Alle Tests sind freiwillig und werden in eigener Verantwortung ausgeführt.


1. Schritt: Startet der PC noch?

Wenn der PC gar nicht mehr startet, kann das unterschiedliche Ursachen haben. Eine wahrscheinliche Ursache ist, dass die Stromversorgung nicht mehr gegeben ist. Falls kein PC Start mehr möglich ist, bitten wir Sie uns zu kontaktieren. Ist  tatsächlich das Netzteil defekt, so kann dieses durch uns ausgewechselt werden. Dieser Vorgang dauert für einen Techniker bei uns nicht lange.

Wenn der PC startet und Strom hat, aber das Betriebssystem nicht erscheint, so kann ein Problem mit der Festplatte vorliegen oder die Bootreihenfolge stimmt nicht mehr. Auch in diesem Fall bitten wir Sie uns zu kontaktieren.

2. Schritt: Fehler eingrenzen 

Wenn der PC startet und das Betriebssystem erscheint, dann kann selbst eine Analyse vorgenommen werden.

Bitte grenzen Sie den Fehler unter folgenden Gesichtspunkten ein:

  • Welcher Fehler tritt genau auf?
  • Wann tritt der Fehler auf?
  • Können Sie eine Softwareinteraktion oder ähnliches mit dem Fehler in Verbindung bringen?
  • Welche Diagnosemittel haben Sie bereits angewendet?


3. Schritt: BIOS Fehler erkennen

Wenn beim Start des brentford Systems die Fehlermeldung: „CPU Fan Error, press F1 to enter BIOS Setup“ erscheint, so sind die BIOS Einstellungen verloren gegangen. Das kann bei einem unkontrolliertem PC Unterbruch oder Spannungsschwankungen passieren.

brentford ag nimmt bei der Installation eines Systems die optimalen BIOS Einstellungen vor. Diese Einstellungen werden in Profilen gespeichert. Die Anleitung um die BIOS Einstellungen mit einem Profil zurückzuladen finden Sie hier.


4. Schritt: Testen von unterschiedlichen Hardware Komponenten

Gewisse Hardware Komponenten können einfach selbst getestet werden. 

Bei Programm-Abstürzen, Bluescreens (BSOD), Einfrieren, Aussetzern, unerklärlichen Fehlermeldungen (z.B. "memory read error") oder Problemen beim Hoch- und Herunterfahren Ihres Computers kann es sinnvoll sein, zuerst den Arbeitsspeicher, die Grafikkarte und Ihre SSD(s) und Festplatte(n) auf eventuelle Defekte zu testen.

Die genannten wichtigen Systemkomponenten werden der Reihe nach getestet. Diese Tests liefern eindeutige, verwertbare Ergebnisse. 

SSD/Festplatte testen: HDTune: http://www.hdtune.com/files/hdtune_255.exe

Öffnen Sie die genannte Software mit dem Link und führen Sie diese aus. Um eine SSD oder Festplatte auf Fehler zu testen, wechseln Sie in der Software HDTune zum Reiter «Error Scan» und drücken auf «Start». Jeder Block wird dann überprüft, fehlerhafte werden rot angezeigt. Die Dauer des Tests hängt von der Grösse der Festplatte ab. Werden keine fehlerhaften Blocks gefunden, so ist die Festplatte / SSD in Ordnung und nicht die Ursache Ihres Problems.

Massive Störungen können verursacht werden wenn eine Festplatte "überfüllt" ist. Sowohl bei Festplatten wie auch bei SSDs gilt, dass die Festplatte nicht zu mehr als 90 Prozent gefüllt werden sollte. Mit Rechtsklick auf die Festplatte gelangen Sie zu den "Eigenschaften" und da sehen Sie wie viel Platz auf der Festplatte noch vorhanden ist. Schaffen Sie Platz wenn die Festplatte im roten Bereich ist.

Grafik testen: Furmark: http://www.geeks3d.com/dl/showd/522

Um diesen Test zu starten, klicken Sie nach der Installation der Software einfach auf «GPU Stress Test». Wenn dieser Test läuft, müsste ein drehender «Donut» zu sehen sein. Den Test können Sie ca. 15 Minuten laufen lassen.

Fehler werden durch «Blitze» oder durch starkes Stocken sichtbar. Wenn der «Donut» rund läuft, ist die Grafikkarte nicht defekt.

Arbeitsspeicher testen:

Um den Arbeitsspeicher zu überprüfen, brauchen Sie einen leeren USB-Stick oder eine leere CD und einen CD-Brenner.

Variante mit einem USB-Stick:
Folgenden Installer herunterladen und entpacken: http://www.memtest.org/download/5.01/memtest86+-5.01.usb.installer.zip
Nach dem Entpacken starten Sie das Programm, anschliessend wählen Sie den leeren USB-Stick aus.

Variante mit einer CD:
Folgendes .iso-File herunterladen entpacken und auf eine CD brennen: http://www.memtest.org/download/5.01/memtest86+-5.01.iso.zip

Nachdem Sie den Stick oder die CD erstellt haben, starten sie den PC neu und drücken mehrmals die Taste «F8» (oder F11/F12, je nach Mainboard-Marke), um ins Bootmenü zu kommen. Dort wählen Sie den USB-Stick oder das CD-Laufwerk aus, anschliessend startet der Test automatisch.

Fehler des Arbeitsspeichers werden rot dargestellt. 

Hinweise zu Memtest86:

  1. Sobald Memtest86+ auch nur einen einzigen Fehler (Error, in Rot dargestellt) ausgibt, gilt der Arbeitsspeicher als defekt und muss somit ausgetauscht werden. Sie können den Test dann abbrechen. Es kann aber in manchen Fällen mehrere Stunden dauern, bis Memtest86+ einen Fehler findet. Deshalb sollten Sie diesen Test am besten über Nacht laufen lassen. Wenn er danach immer noch keinen Fehler gefunden hat, dann können Sie davon ausgehen, dass der Arbeitsspeicher einwandfrei arbeitet.
  2. Memtest86+ ist nicht in der Lage, den Fehler einem bestimmten RAM-Riegel zuzuordnen. Um herauszufinden, welcher RAM-Riegel defekt ist, können Sie jeden Riegel einzeln durchtesten (also die anderen Riegel physisch ausbauen, bitte vorsichtig ohne Kontakte zu berühren).
  3. Falls Memtest86+ einfriert und sich auch nicht mehr über Strg+Alt+Entf abbrechen lässt, besteht vermutlich ein Problem am Mainboard oder an der Stromversorgung.

Mittlerweile sind wesentliche Systembestandteile getestet. Was noch nicht kontrolliert wurde, sind Mainboard und Prozessor. Defekte am Prozessor sind sehr selten. Defekte an einem Mainboard kommen vor, doch es gibt keine eindeutigen Tests um Fehler am Mainboard festzustellen. Wenn nach dieser Analyse die Probleme weiterhin bestehen und alle Tests keine Fehler ergeben haben, kann ein Defekt des Mainboards vorliegen.

5. Schritt: Test der Schnittstellenkarten

Es kann vorkommen, dass zusätzliche Schnittstellenkarten zu Inkompatiblitäten führen und ein System blockieren. Insbesondere bei zusätzlichen USB Schnittstellenkarten stellen wir hin und wieder Probleme fest.

Um die Schnittstellenkarten als Problemursache auszuschliessen, müssen diese aus dem Slot gelöst oder demontiert werden. Wir empfehlen diesen Eingriff an der Hardware mit grosser Sorgfalt vorzunehmen und keine anderen Systembestandteile dabei zu berühren. Wie alle aufgeführen Massnahmen können Sie natürlich auch diese Handlung bei uns durch einen Techniker vornehmen lassen.

6. Schritt: Temperaturprobleme ausschliessen

Eine gute Kühlung eines PCs ist zentral. Deshalb stellen wir bei brentford PCs sicher, dass auch unter Volllast die Temperaturen eines PCs noch weit unter den Grenzwerten liegen. Es kann zu Temperaturproblemen kommen wenn die Kühler nicht mehr korrekt arbeiten. In vielen Fällen passiert das wenn sich zuviel Staub angesammelt hat oder wenn ein Lüfter defekt ist. Temperaturprobleme sind daran zu erkennen, dass die Leistung des PCs nachlässig oder ein PC plötzlich ganz abstellt.

Die Temperatur der wesentlichen Systemkomponenten können Sie mit dieser Software überprüfen: HW Info. Wenn die Temperaturen Werte von über 95 Grad erreichen, sind Massnahmen zu ergreifen. Wir empfehlen alle Lüfter und Öffnungen am PC von Staub zu befreien und die Funktionalität der Lüfter zu prüfen. 

7. Schritt: Testen des PCs auf Viren

Technische Probleme können oftmals auch Folge einer Infektion mit Computer-Viren oder Malware sein. Gerade dann, wenn viele unterschiedliche Probleme auftreten, die keinen augenscheinlichen Zusammenhang haben, kann eine Viren-Infektion die Fehlerursache sein. Einen Virentest können Sie mit dem von Microsoft mitgelieferten Virenscanner vornehmen oder Sie können dafür auch einen anderen Virenscanner einsetzen.

Ist ein PC mit Viren infiziert, so wird meistens vom Virenscanner angeboten den Virus zu "entfernen". Das ist aber nie eine Garantie, dass der Virus tatsächlich weg ist. Die einzige sichere Lösung um einen Virus mit aller Sicherheit zu entfernen ist das Löschen der Festplatte, wobei die Daten dann natürlich auch gelöscht werden. Einmal mehr weisen wir darauf hin, dass eine regelmässige Sicherung von System und Daten unbedingt zu empfehlen ist. Ist keine Sicherung vorhanden, so muss das System neu aufgesetzt werden und die Daten sind eventuell verloren.

Manchmal jedoch können auch Antiviren-Programme für eine Einschränkung der Systemstabilität sorgen. Vor allem, wenn beim Zugriff auf Dateien und Ordner oder bei der Verbindung über LAN und WLAN Verzögerungen, Abbrüche oder andere Unregelmässigkeiten auftreten, kann ein zu aggressiv eingestellter Virenscanner die Ursache sein. Dies kann auch von einem Tag auf den anderen passieren - z. B. wenn ein automatisches Update der Erkennungsalgorithmen des Virenscanners eine Inkompatibilität mit einer anderen Systemkomponente hervorruft. In solchen Fällen hilft nur die testweise Deinstallation des Virenscanners.

 
8. Schritt: Wiederherstellung auf einen früheren Zustand

Wenn alle bisherigen Tests nicht zur Lösung des Problems geführt haben, so kann die Ursache in einer Inkompatibilität von einer vorgenommenen Installation oder eines Windows Updates liegen. Dies kann einfach getestet werden indem das System auf einen früheren Zeitpunkt, bei welchem der Fehler noch nicht vorhanden war, zurückgestellt wird. Auch in diesem Fall wird idealerweise ein Backup eines früheren Systemzustandes wieder hergestellt. Allenfalls kann auch ein Wiederherstellungspunkt von Windows für eine Rückstellung des Systems verwendet werden.


9. Schritt: Testen der Peripheriegeräte

Immer wieder stellen wir fest, dass Peripheriegeräte oder sogar fehlerhafte Kabel zu Störungen führen können. Das kann einfach festgestellt werden, indem Sie alle Peripheriegeräte vom PC wegnehmen und diese der Reihe nach wieder anschliessen. Vor allem USB Sticks können zu Problemen führen, aber auch Tastaturen oder Monitore. Idealerweise verwenden Sie für diese Tests einen unterschiedlichen Monitor, andere Eingabegeräte und andere Kabel um bestehende Peripheriegeräte als Problemursache auszuschliessen.

10. Schritt: Ausschlussverfahren anwenden

Wir empfehlen die genannten Massnahmen der Reihe nach durchzuführen und nach jedem Schritt zu testen ob die Probleme immer noch bestehen. Die Chance mit dieser Analyse die Ursache/n eines PC Problems zu finden sind sehr hoch.

Wenn Sie nach all diesen Tests noch keine Resultate erzielt haben und die Fehler noch immer bestehen, dann kontaktieren Sie bitte unseren Support. 

Über den/die Autor(in)

A photo of Annette Maegerle

Annette Mägerle / Geschäftsführung brentford ag

Nach Abschluss des Betriebswirtschaftsstudiums in St. Gallen hat sich Annette Mägerle für eine internationale Herausforderung entschieden und war für mehrere Jahre in der ganzen Welt unterwegs. Mit einem anschliessenden Einstieg in die Unternehmensberatung im Bereich E-Business führte der weitere Berufsweg in die IT.

Nach langjähriger Tätigkeit in IT Grossunternehmen hat Annette Mägerle vor 10 Jahren die Leitung des Schweizer PC Assemblierers brentford ag übernommen. In dieser Funktion gestaltet Annette Mägerle das Angebot von brentford und entwickelt die PC Systeme. Die neuesten PC Technologien werden laufend beobachtet, getestet und in brentford Systemen implementiert. Die Erfahrungen im Bereich Computertechnologie sind entsprechend umfassend. Aber nicht nur. Durch die enge Zusammenarbeit mit den verschiedensten Software Anwendern sind auch die Funktionsweisen unterschiedlicher Anwendungen gut bekannt.

Durch den regelmässigen Austausch mit Kunden und oft ausführlichen Beratungen kennt Annette Mägerle die Anforderungen, die sich in der Praxis an die IT Hardware stellen.