Endlich können wir die nVidia RTX 3000er Serie testen
Da hat nVidia etwas Grosses versprochen! Anfangs September 2020 hat nVidia die 3000er Serie der neuen Grafikkarten angekündigt. Es soll 30-50% Mehrleistung von der 2000er zur 3000er Serie sein. Grosse Worte, dachte ich. Denn in der Regel ist ein Performancesprung von ca. 12-15% von Generation zu Generation drin und auch realistisch.
Als dann der Verkaufsstart der RTX 3080 zwei Wochen später, also am Donnerstag 17.09.2020, genannt wurde, stieg meine Vorfreude. Auch der Verkaufsstart des Spitzenmodells, der RTX 3090, soll eine Woche später, also am 24.09.2020, stattfinden. Meine Vorfreude stieg noch weiter! Es soll auch noch eine RTX 3070 am 28.10.2020 verfügbar sein.
Nun, was dann kam wissen alle. Das Bestellvolumen war riesig und die Produktion der RTX 3000er Serie war durch die Corona Pandemie und weitere diverse Einflüsse geprägt. Heisst, die Grafikkarten sind bis Stand heute, immer noch sehr schlecht verfügbar und kommen nur tröpfchenweise zu den Shops und somit zu den Kunden. Zum Glück ist so ein Tropfen zu unserem Lieferanten gesprungen und wir konnten eine RTX 3090 Ende Oktober in die Arme schliessen. Es war das Modell RTX 3090 O24G Strix von ASUS. Auch eine RTX 3080 gesellte sich zu uns. Die RTX 3080 O10G Strix auch von ASUS. Dazu kam die TUF RTX 3070 O8G Gaming auch von ASUS erstaunlicherweise schnell, ca. 2 Tage nach Verkaufsstart, zu uns.
Hier eine Preisübersicht (Preisangaben gemäss Hersteller):
RTX 2080Ti: $ 1'499 (bei Release)
RTX 3070: $ 499
RTX 3080: $ 699
RTX 3090: $ 1'499
Benchmark Tests mit verschiedenen Anwendungen
Ich wollte natürlich überprüfen, ob das Versprechen von nVidia stimmt und unterzog die drei Grafikkartenmodelle diversen Gaming- sowie Workstation-Benchmarks. Ich testete mit diversen ingame Benchmarks wie Shadow of the Tomb Raider, Metro Exodus, Assassin's Creed Odyssey, usw. Auch die synthetischen Benchmarks von 3DMark liess ich alle durchlaufen. Bei den Workstation-Benchmarks lief ein kompletter Durchlauf von SPECviewperf und SPECworkstation durch. Auch ein V-Ray und Octanebench Run mussten die Grafikkarten überstehen.
Getestet habe ich jeweils auf einem Intel- sowie auf einem AMD-System. Beim Intel-System war ein 10700K Prozessor und 32GB RAM und beim AMD-System ein 3900X Prozessor und auch 32GB RAM im Einsatz.
Was mich auch noch interessierte war der Stromverbrauch der neuen Grafikkarten. Laut nVidia wird bei der RTX 3090 ein 750 Watt Netzteil vorausgesetzt, was doch relativ happig ist. Auch bei der RTX 3080 braucht es laut nVidia ein 750 Watt Netzteil. Und bei der RTX 3070 auch noch ein 650 Watt Netzteil.
So und nun ging es ans benchmarken. Was als erstes auffällt, wenn man eine Grafikkarte der RTX 3000er Serie auspackt ist, das sind riesige Karten! Jede der getesteten Karten war 3 Slots breit. Was auch noch speziell ist, dass die Karten der ASUS Strix Serie alle 3x 8-Pin Stromanschluss haben. Die Tests liefen alle durch und ich war überrascht!
Resulate Gaming Benchmarks
Hier ein paar relevante Gaming-Benchmark Resultate
Wie ihr seht, nVidia hat nicht gelogen! Bei Time Spy zum Beispiel, ist der Performance Gewinn von der RTX 2080 Ti zur RTX 3090 +35%! Beim Game Shadow of the Tomb Raider ist der Performance Gewinn sogar bei +39%! Was auch sehr positiv auffällt ist die RTX 3070. Die RTX 3070 Grafikarte hat im Ø 2-5% Mehrleistung gegenüber der fast 1000.-$ teureren RTX 2080 Ti.
Beim Stromverbrauch hat nVidia auch nicht gelogen. Die Kombination 10700K mit 32GB und der RTX 3090 hat bei den Tests so ca. 650-700 Watt verbraucht. Die RTX 3080 so ca. 600-650 Watt und die RTX 3070 ca. 500-550 Watt. Also bei einem Grafikkarten Upgrade immer auch an das Netzteil denken!
Resultate Bechmarks von professionellen Anwendungen
Nun kommen wir noch zu den Workstation-Benchmarks. Hier haben wir mit SPECviewperf, V-Ray und mit Octane getestet.
Hier ein paar Workstation-Benchmark Resultate:
Auch hier ist das Leistungsplus gewaltig. Wir haben beim V-Ray Benchmark ein Plus von 116%! Auch beim Octanebench ist das Plus bei 86%. Beim 3ds Max Test von SPECviewperf ist das Plus immerhin noch bei 17%. Jeweils beim Vergleich von der RTX 2080 Ti zur RTX 3090.
Empfehlungen zum Einsatz der RTX 3000er Grafikkarten
Jetzt stellen sich zwei Fragen: Welche Grafikkarte für wen? Und ab wann macht ein Upgrade Sinn?
Gaming
Zur ersten Frage:
Wenn du mit Ultra und 1080p oder Medium und 2K spielst, dann würde ich zur RTX 3070 greifen. Bei High bis Ultra mit 2K und Medium bis 4K, dann zur RTX 3080 und wenn du Ultra Einstellungen und 4K gamen willst, dann nimm die RTX 3090.
Wann soll ich Upgraden?
Wenn in deinem PC noch eine RTX 2080 Ti oder eine RTX 2080 Super werkelt, dann würde ich nicht upgraden. Wenn du aber eine schlechtere als diese beiden Grafikkarten verbaut hast, dann kann man über ein Upgrade nachdenken.
Professionelle Anwendungen
Bei professionellem Einsatzbereich gilt es zuerst zu unterscheiden zwischen den professionellen nVidia Quadro Profi Grafikkarten und den RTX 3000er Consumer Grafikkarten. Für "klassische" CAD Anwedungen sind die nVidia Quadro Profigrafikkarten die beste Wahl.
Doch mittlerweile laufen viele Anwendungen im professionellen Umfeld perfekt mit Consumer Grafikkarten, unter anderem alle Adobe Software, verschiedene CAD Software wie ArchiCAD oder Anwendungen, die GPU Rendering unterstützen. Unser Workstation Berater gibt Auskunft zur Wahl einer Profi- oder Consumer Grafikkarte für die jeweilige Anwendung.
Ist eine Consumer Grafikkarte passend für das Aufgabengebiet, so führt kein Weg an einer nVidia RTX 3000er Grafikkarte vorbei. Diese Grafikkarten bieten aktuell das beste Preis-Leistungsverhältnis. Werden Aufgaben berechnet, die die Grafikkarte in den Rechenprozess einbeziehen, so ist eine möglichst starke RTX 3000er Grafikkarte einzusetzen. Wenn bei einem System die Grafikleistung verbessert werden soll, so lohnt sich ein Upgrade auf die 3000er Serie wenn aktuell eine nVidia Grafikkarte der GTX 1000er Serie oder kleiner eingesetzt ist.
Grosse Leistung, kleine Verfügbarkeit
Leider ist die Lieferbereitsschaft von nVidia immer noch nicht so, dass die Nachfrage gedeckt werden kann. Es ist zu erwarten, dass sich die Situation erst Anfang nächsten Jahres entspannt.
Alle neuen nVidia Grafikkarten können im brentford Online Konfigurator ausgewählt werden, wobei es zu längeren Lieferfristen kommen kann. Wir erhalten sporadisch eine geringe Anzahl der unterschiedlichen nVidia Grafikkarten und diese werden jeweils nach Reihenfolge des Bestelleingangs von PCs und Workstations zugeteilt.