30.05.2024

Windows 11 Upgrade - Tipps und Vorgehen

Gemäss aktuellen Angaben von Microsoft wird im Oktober 2025 der Support für das Betriebssystem Windows 10 eingestellt. Microsoft erinnert immer penetranter daran, dass ein Wechsel auf Windows 11 ansteht.

Ein Wechsel auf Windows 11 kann bei einem neueren PC einfach vorgenommen werden. Bei älteren PCs ist der Upgrade allerdings gar nicht möglich oder kann mit einigen Hürden verbunden sein.

Die Systemanforderungen für den Betrieb von Windows 11 sind wie folgt:

  • Prozessor: 1 Gigahertz (GHz) oder schneller mit 2 oder mehr Kernen auf einem kompatiblen 64-Bit-Prozessor oder SoC (System on a Chip)
  • RAM: 4 Gigabyte (GB)
  • Speicherplatz: 64 GB oder grösser
  • Systemfirmware: UEFI, aktiviert für sicheren Start
  • TPM: Trusted Platform Module (TPM) Version 2.0
  • Grafikkarte: Kompatibel mit DirectX 12 oder höher mit WDDM 2.0 Treiber
  • Internetverbindung und Microsoft-Konto

Microsoft erlaubt den Betrieb von Windows 11 nur auf Computern mit neueren Prozessoren. Ob der aktuelle Computer bzw. der Prozessor die Voraussetzungen für Windows 11 erfüllt, erfahren Sie hier: 

Kompatible Intel Prozessoren

Kompatible AMD Prozessoren

Die häufigsten Ursachen für Probleme mit Windows 11 Upgrades sind ein nicht kompatibler Prozessor oder ein nicht aktiviertes TPM Modul. Wenn der Prozessor des PCs Windows 11 unterstützt, ist als nächster Schritt das TPM Modul zu aktivieren wenn das nicht bereits gemacht wurde. Das TPM Modul ist ein Bestandteil des Mainboards und kann über die Bios Einstellungen aktiviert werden.

Aktivieren des TPM Moduls

Bei einem brentford PC / einer brentford Workstation kann das TPM Modul mit wenigen, einfachen Schritten aktiviert werden. Dies eine Anleitung dazu:

Intel Prozessoren

  • Gehen Sie durch wiederholtes Drücken der «Del» Taste (auf einer kabelgebundenen Tastatur) beim Aufstarten des PCs ins BIOS.
  • Navigieren Sie mit den Pfeiltasten zum Reiter «Advanced»
  • Wählen Sie dort «PCH-FW Configuration»
  • Stellen Sie dort «PTT» auf «Enabled» bzw. «TPM Device Selection» auf “Intel PTT”
  • Drücken Sie bei der Meldung die angezeigt wird auf «OK»
  • Navigieren Sie danach zum Reiter «Tool»
  • Wählen Sie «Asus User Profile»
  • Geben Sie bei «Profile Name» einen Namen ein und wählen Sie «Save Profile to..» und geben Sie «4» ein. So wird es als neues Profil gespeichert.
  • Gehen Sie zum Schluss zur Kategorie «Exit» und wählen Sie «Save Changes & Reset».
  • Der PC wird nun neu starten und TPM ist aktiviert.

AMD Prozessoren

  • Gehen Sie durch wiederholtes Drücken der «Del» Taste (auf einer kabelgebundenen Tastatur) beim Aufstarten des PCs ins BIOS.
  • Navigieren Sie mit den Pfeiltasten zum Reiter «Advanced»
  • Wählen Sie dort «AMD fTPM Configuration»
  • Stellen Sie dort «AMD TPM Selection» auf «Enable Firmware TPM»
  • Drücken Sie bei der Meldung die angezeigt wird auf «OK»
  • Navigieren Sie danach zum Reiter «Tool»
  • Wählen Sie «Asus User Profile»
  • Geben Sie bei «Profile Name» einen Namen ein und wählen Sie «Save Profile to..» und geben Sie «4» ein. So wird es als neues Profil gespeichert.
  • Gehen Sie zum Schluss zur Kategorie «Exit» und wählen Sie «Save Changes & Reset».
  • Der PC wird nun neu starten und TPM ist aktiviert.

Es ist möglich, dass die Einstellungen im Bios je nach Mainboard nicht genau die gleiche Bezeichnung wie in dieser Anleitung haben. Sollten Sie die Aktivierung des TPM Moduls bei einem brentford Computer nicht selber durchführen können oder wollen, so hilft unser technischer Support gerne weiter.

Wenn das TPM Modul aktiviert ist und der Prozessor Windows 11 kompatibel ist, so sind bei einem brentford Computer die nötigen Voraussetzungen für ein Windows 11 Upgrade erfüllt. Achten Sie darauf, dass es mindestens 64 GB freien Speicherplatz gibt, bevor der Upgrade Prozess gestartet wird.

Hinweise zum Durchführen eines Windows 11 Upgrades

Regelmässige Backups sind bei der Benutzung eines Computers sowieso Pflicht. Vor allem bei Updates und Upgrades des Betriebssystems ist es wichtig, vorher einmal alle Daten zu sichern. Achten Sie darauf, dass Sie in diesem Fall ein Backup über ein externes Speichermedium durchführen. Damit auf den Ausgangszustand zurück gekehrt werden kann, sollte eine Sicherung / ein Image der Systeminstallation abgelegt werden. Zudem sollten wichtige Daten als Backup gespeichert werden wie zum Beispiel Arbeitsdokumente, Bilder, Passwörter und E-Mails sowie Kontakte.

Während des Upgrade-Vorgangs können verschiedene Fehlermeldungen auftreten. Die gute Nachricht: Wenn ein Fehler auftritt, wird das Upgrade zwar abgebrochen, aber es geht nicht mit Datenverlust einher. Sie können Ihren Computer danach noch normal weiterverwenden - nur eben weiterhin mit Windows 10. Sollte dieser Fall eintreten so kann der Upgrade-Vorgang zu einem späteren Zeitpunkt wiederholt werden wenn Microsoft den Fehler hoffentlich behoben hat. Dies der Link zu der von Microsoft publizierten Fehler Liste: Windows 11 Fehler.

Üblicherweise wird bei einem Upgrade die gleiche Windows Version installiert, also Windows Home oder Windows Professional, wie bisher. Der Lizenzschlüssel wird nur für die gleiche Windows Version akzeptiert. 


Computer mit nicht kompatiblem Prozessor

Die Voraussetzungen zur Windows 11 Kompatibilität werden von Microsoft sehr strikt angesetzt und durchgesetzt. Es werden wirklich nur Computer mit neuerer Hardware für Windows 11 zugelassen. Es gibt zwar Anleitungen, die einen Weg das zu umgehen aufzeigen, doch eine wirklich nachhaltige und stabile Lösung, die langfristig funktioniert, gibt es nicht. 

Bei einem älteren Computer kann nicht einfach nur der Prozessor gewechselt werden um den Computer Windows 11 tauglich zu machen. In den meisten Fällen müssen das Mainboard und eventuell auch der Arbeitsspeicher getauscht werden. Ein solcher Hardware Upgrade kann eine Option sein um den Computer für Windows 11 fit zu machen. Oft sind die Kosten für einen Umbau der Hauptkomponenten jedoch so hoch, dass es besser ist gleich einen neuen PC zusammenzustellen und eventuell Komponenten vom bestehenden Computer wie Laufwerke, Schnittstellenkarten oder Speichermedien im neuen Computer wieder einzubauen.

Üblicherweise ist ein Computer nach 4 bis 5 Betriebsjahren abgeschrieben, auch wenn es durchaus möglich ist, dass ein Computer bis zu 10 Jahre problemlos läuft. Ich schreibe diesen Artikel übrigens auch auf einem brentford Computer, der seit fast 10 Jahren in Betrieb ist und immer wunderbar läuft.

Systemwechsel mit Windows 11 Installation

Bei einem Computer mit mehr als 5 Betriebsjahren empfehlen wir keine grossen Investionen oder Upgrades mehr vorzunehmen. Der PC kann bis zum finalen Ende von Windows 10 im Oktober 2025 gut weiter verwendet werden, die Hinweise oder Warnungen von Microsoft können einfach ignoriert werden. Der Computer kann übrigens auch nach dem Ende des Windows 10 Supports weiter laufen. Er sollte dann idealerweise nicht mehr mit dem Internet verbunden werden.

Wir empfehlen den Systemwechsel frühzeitig zu planen. Am besten werden die Daten jetzt schon bereinigt und strukturiert. Es hilft wenn eine Liste mit aktueller und künftig geplanter Software zusammengestellt wird und anschliessend gilt es zu überlegen welche Anforderungen der neue Computer zu erfüllen hat. Viele Information und Tipps zur Zusammenstellung eines passenden Computers gibt es in unseren Online Beratern, und natürlich beraten wir Sie gerne auch persönlich.

Wenn der Wechsel des Computer dann ansteht, unterstützen wir Sie gerne bei der Einrichtung des neuen PCs. Wir übernehmen bestehende Komponenten sofern das sinnvoll ist, installieren Software und übernehmen Daten gemäss Vereinbarung. Arbeiten im Rahmen einer halben Stunde sind beim Kauf eines neuen PCs inbegriffen, weitere Arbeiten verrechnen wir nach Aufwand (CHF 160.00 Stundenansatz).

Über den/die Autor(in)

A photo of Annette Maegerle

Annette Mägerle / Geschäftsführung brentford ag

Nach Abschluss des Betriebswirtschaftsstudiums in St. Gallen hat sich Annette Mägerle für eine internationale Herausforderung entschieden und war für mehrere Jahre in der ganzen Welt unterwegs. Mit einem anschliessenden Einstieg in die Unternehmensberatung im Bereich E-Business führte der weitere Berufsweg in die IT.

Nach langjähriger Tätigkeit in IT Grossunternehmen hat Annette Mägerle vor 10 Jahren die Leitung des Schweizer PC Assemblierers brentford ag übernommen. In dieser Funktion gestaltet Annette Mägerle das Angebot von brentford und entwickelt die PC Systeme. Die neuesten PC Technologien werden laufend beobachtet, getestet und in brentford Systemen implementiert. Die Erfahrungen im Bereich Computertechnologie sind entsprechend umfassend. Aber nicht nur. Durch die enge Zusammenarbeit mit den verschiedensten Software Anwendern sind auch die Funktionsweisen unterschiedlicher Anwendungen gut bekannt.

Durch den regelmässigen Austausch mit Kunden und oft ausführlichen Beratungen kennt Annette Mägerle die Anforderungen, die sich in der Praxis an die IT Hardware stellen.